In seinen „Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben“ macht Georg Weerth die Leserschaft vertraut mit der höchsten Kunst des Handels: der Treibjagd nach dem schönsten Profit. Die Texte, die 1847 erstmals veröffentlicht wurden, haben an Treffsicherheit gegenüber dem heutigen Handelsleben nichts eingebüßt, auch wenn Kommerzienräte inzwischen statt auf Dreifüßen auf schwenkbaren Sesseln sitzen und mit Computern spielen. Die bissigen, mit scharfem Witz gespickten Prosaminiaturen gehören zu den Kabinettstücken der politischen Satire und sind ein gutes Beispiel für die satirisch-literarische Darstellung ökonomischer Themen wie Ausbeutung und Spekulation im 19. Jahrhundert. Friedrich Engels schrieb bezüglich der gemeinsamen Gründung der „Neuen Rheinischen Zeitung“ zusammen mit Karl Marx: „Weerth übernahm das Feuilleton, und ich bezweifle, ob je eine andere Zeitung ein so lustiges und schneidiges Feuilleton hatte.“

theater 89 folgt als professionelles freies Theater einem Konzept der Aufführung selten gespielter, vergessener oder ins Abseits gedrängter AutorenInnen, sowie der Entdeckung und Förderung neuer DramatikerInnen. Das Theater versteht sich in der Nachfolge Brechts und zeichnet sich durch avanciertes Ensemblespiel und die Zusammenarbeit mit Laien aus. In den über 30 Jahren seines Bestehens hat sich das theater 89 ein unverwechselbares Profil in der deutschen Theaterszene erspielt, dafür erhielt es zahlreiche Preise und Festivaleinladungen.